Die Kirche St. Maria in Lahde

Ansicht der Kirche

Die Kirche St. Maria steht in der Schulstraße in Lahde. Sie wurde in den Jahren 1954 und 1955 erbaut und am 04. Juni 1955 durch den Erzbischof Lorenz Jäger feierlich konsekriert.

Der Bau der Kirche

Die Kapelle in Windheim war ab 1936 der Schwerpunkt des katholischen Lebens im Amt Windheim rechts der Weser. Während die Zahl der Katholiken in Windheim ständig abnahm, nahm Lahde einen größeren Aufschwung. Im Jahre 1954 erwarb die katholische Gemeinde ein Grundstück im Siedlungsgebiet am damaligen Ostrand von Lahde. Der Architekt Cyril Peuckert aus Paderborn erhielt den Auftrag zum Entwurf von Kirche und Pfarrhaus.

Grundriss

In einer kleinen Feier am 29. Juli 1954 tat Propst Parensen den ersten Spatenstich. Ausschachten und Fundamentieren übernahmen die Männer der Gemeinde. Auf die Weise kam der größte Teil der vorgesehenen Eigenleistung zusammen. Die Firma Polenzky & Zöllner half mit Maschinen. So trugen die Männer viel zum inneren Wachstum der Gemeinde bei. Am 24. Oktober erfolgte die Grundsteinlegung durch Pfarrer Hein und am 21. Dezember konnte Richtfest gefeiert werden.

Am 4. Juni 1955, einem strahlenden Tag, gab Erzbischof Lorenz Jäger der fertiggestellten Kirche die Weihe und zündete das Ewige Licht an.

Das Pfarrhaus wurde nach der Kirche erbaut und konnte am 23. Januar 1956 durch den Seelsorger bezogen werden. Die Außenanlagen der Kirche wurden im Jahr 1962 hergerichtet.

Der Aufbau der Kirche wurde durch viele Fotos dokumentiert:

Bildergalerie zum Kirchbau

Die Ausstattung der Kirche

Altar, Kanzel und Kommunionbank in der ursprünglichen Ausstattung wurden vom Bildhauer Hartmann aus Wiedenbrück hergestellt. Das Turmrelief (Verkündigung Mariä) sowie die Holzfiguren wurden vom Bildhauer Mischke aus Paderborn gestaltet.

Die Fenster mit den Engeldarstellungen stammen aus der Werkstatt Zappini in Paderborn. Weitere Informationen zu den Fenstern: Engelfenster in der Kirche St. Maria (aus dem Weihnachtsbrief 2013)

Im Kirchturm hängen 3 Glocken mit einem h-dis-fis-Geläut, die bei der Fa. Petit und Edelbrock, Geseke, gefertigt wurden. Zusätzlich wurde eine vierte Glocke von 1724 im Turm aufgehängt, allerdings nicht ans elektrische Läutewerk angeschlossen, die der schlesischen Heimatgemeinde des Pfarrers Hein, Birngrütz, abgenommen worden war und auf einem Hamburger Glockenfriedhof wiedergefunden wurde.

Auch zur ursprünglichen Ausstattung der Kirche gibt es viele Fotos:

Bildergalerie zur Kirchenausstattung

Im Jahre 1964 erhielt die Kirche den Kreuzweg von der Abtei Herstelle und das große Kreuz im Altarraum aus der Werkstatt Erlenkötter, Wiedenbrück. Die Weihe der neuen Orgel (von der Fa. Speith, Rietberg) wurde durch Propst Garg am 11. Juni 1967 vorgenommen. 1968 konnte durch die Vermittlung des Ortsheimatpflegers in der Kirche ein Stein aus dem ehemaligen Dominikanerinnenkloster eingemauert werden.

Im Jahre 2010 wurde die bisherige Orgel gegen eine (gebrauchte) elektronische Orgel ausgetauscht.

Erste Umgestaltung 1976

Da nach dem zweiten Vatikanischen Konzil der Altar die Mitte sein sollte, auf die sich die Blicke der Versammlung richten, wurde die bisherige Trennung des Altars vom übrigen Kirchenraum durch die Kommunionbank und die Erhöhung von 8 Stufen bei der ersten größeren Renovierung im Jahre 1976 aufgehoben. Durch den Neuaufbau eines Altars im vorderen Bereich des Kirchenschiffes wurde ein großer Raum hinter dem Altar gewonnen, der für Kinder, Chöre und Musikgruppen genutzt werden konnte.

Da bei der Umgestaltung viele der früheren Ausstattungselemente entfielen, wurde dieser Umbau von vielen Gemeindegliedern als Purifizierung bzw. Provisorium empfunden.

Zweite Umgestaltung 1984

In 1984 kam es dann zu einer weiteren Neugestaltung, bei der der Altar mit der ursprünglichen (um 1 m verkürzten) Altarmensa im vorderen Altarraum aufgebaut wurde. Das Kreuz und der Tabernakel wurden in das Zentrum der Rückwand des Altarraumes gesetzt. Darüber hinaus wurden weitere Teile aus der Anfangszeit der Kirche wieder verwendet (z. B. Teile der Kommunionbank an der Wand zum Altarraum). Später wurden auch noch Teile der ehemaligen Kanzel an der Rückwand angebracht.

Am 31.10.1985 wurde der Altar, in dem 1954 bei der Kirchweihe die Reliquien der hl. Apollonia und anderer Heiliger eingeschlossen wurden und der 1976 entsakralisiert wurde, durch Weihbischof Paul Nordhues wieder feierlich konsekriert.

Der Altarraum im Wandel der Zeiten

Die Umbauten werden hier nochmal in der Übersicht dargestellt. Wesentliche Veränderungen waren die Position des Altars und des Tabernakels. Zu beachten sind aber auch die weiteren Gestaltungselemente wie Kreuz, Kanzel, Kommunionbank und Heiligenfiguren.

Status 1955 nach dem Bau der Kirche:

Altarraum 1955

Status 1976 nach der ersten Umgestaltung:

Altarraum 1976

Status 1984 nach der zweiten Umgestaltung:

Altarraum 1955

Aktueller Status (2015):

Altarraum 2015